Reise der DRG nach Irkutsk im August 2019
Mitglieder der Deutsch-Russischen Gesellschaft Pforzheim und Enzkreis e.V. besuchten im August die sibirische Partnerstadt Irkutsk, um dort das 20-jährige Jubiläum der Partnerschaft zwischen unseren Städten zu feiern.
Die Russisch-Deutsche Freundschaftsgesellschaft Irkutsk-Pforzheim begleitete uns mit – wie schon so oft erlebter – überwältigender Gastfreundschaft.
Die öffentliche Feier zum Jubiläum fand dort statt, wo im nächsten Jahr der „Platz der Freundschaft Irkutsk-Pforzheim“ mit einer Skulptur des Pforzheimer Künstlers René Dantes entstehen wird.
Präsentiert wurde der Entwurf von dem Hauptarchitekten der kommunalen Stadtplanungsbehörde, Sergej Aleksandrow.
Die Vorsitzenden der Partnergesellschaften Oxana Sobol und Katharina Leicht übergeben Anton Tschernischow eine Kapsel, in der die Mitglieder der Gesellschaften ihre Wünsche für eine gute Zukunft der Stadt Irkutsk niedergeschrieben haben.
„Das ist ein Beispiel für echte Volksdemokratie“, merkte Anton Tschernischow an, der der Leiter der kommunalen Behörde für Kultur, Tourismus und Jugendpolitik ist, „und – damit die Partnerschaft nicht nur in den Herzen der zwei Städte lebt, sondern auch in unseren Köpfen, haben wir beschlossen, dieser Freundschaft einen Platz zu widmen.“
Irkutsk ist mit seinem historischen Stadtzentrum und den ein- und zweistöckigen Wohnhäusern in ihrer typischen russischen Holzarchitektur mit reich geschnitzten Rahmenverzierungen um Fenster und Türen ein lohnendes Reiseziel.
Das Dekabristenmuseum im Haus der Familie des Fürsten Trubetzkoj; er war einer der führenden Köpfe des Aufstandes gegen den Zaren im Dezember 1825.
Wahrscheinlich werden diese Straßenzüge den Stadtteilsanierungen mit modernen Wohnblocks weichen müssen.
Der zentrale Kirowplatz, an dem unser Hotel „Angara“ liegt.
Blick von einer Anhöhe auf das moderne Irkutsk.
Irkutsk bei Nacht, aufgenommen aus einer Geschäfte-Mall, die sich an einer Auffahrt zur Brücke über die Angara befindet.
Die Delegation der DRG wurde von ihrer Partnergesellschaft in Irkutsk mit der sprichwörtlichen russischen Gastfreundschaft und Herzlichkeit betreut. Ein dreitägiger Ausflug auf die Insel Olchon im Baikalsee gehörte zu den Highlights.
Insel Olchon
Die indigene Bevölkerung bewahrt die schamanische Kultur. Stoffstreifen werden an Zweige oder Pfähle gebunden als ein Zeichen der Verbundenheit mit den Seelen der Vorfahren.
Der Strand verlockt manche Besucher zum Baden, das Wasser ist aber auch im Sommer sehr, sehr kalt!
Das Wasser ist zwar kalt, aber von einer wunderbaren klaren Reinheit.
Weitere wunderbare Begegnungen bescherten uns die Besuche bei vielen Freunden, die auch schon in Pforzheim waren. Hier sind wir bei Jurij Kozlov, dem Chefarzt der chirurgischen Abteilung für Neugeborene ist und international beachtete mikroinvasive Operationen bei den Kleinsten ausführen kann.
Wir waren zu Gast bei einer Lebensgemeinschaft im Sozialdorf „Istok“, mit der die DRG eine langjährige Freundschaft hegt. Hier leben Erwachsene mit geistig eingeschränkten Fähigkeiten, die sich eine kleine Landwirtschaft aufgebaut haben; sie produzieren Gemüse, Kartoffeln und Obst nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch für die Küche von „Talisman“ in Irkutsk, einer Schule für Kinder mit geistiger Behinderung, die sie früher selbst besucht hatten. Wir DRG-ler brachten als Gastgeschenk Geld für eine Kuh mit, die schon im Frühjahr gekauft wurde.
Erst kürzlich hatte sie gekalbt und so wurden wir mit frischer Milch bewirtet.
Erstaunliches konnten wir in einem Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche mit körperlichen und geistigen Handicaps sehen und ein weiteres Zentrum, in dem junge Erwachsene mit Handicaps auf ein selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft vorbereitet werden.
Und auch eine Kuriosität der Irkutsker Abfallwirtschaft lernten wir kennen: Müll wird auf ganz erstaunliche Weise „recycelt“.
Alles, was unversehrt ist und den Alltag aus vergangenen Zeiten widerspiegelt, wird hier in diesem Museum gesammelt und gestapelt, egal, wieviel von diesen Gegenständen schon vor der Vernichtung gerettet wurde.